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5 Tipps zum Thema Wertentwicklung

Sonja Egger
von: Sonja Egger10 min Lesezeit

Jede:r Investor:in begibt sich auf eine lange Reise mit einem gemeinsamen Ziel vor Augen: eine gute Rendite. Doch der Weg zu diesem Ziel ist keine gerade Linie. Es gibt Höhen, Tiefen und Momente der Ungewissheit.

Ein Blick auf die kurzfristige Wertentwicklung kann dir Aufschluss über deine Fortschritte geben, kann aber auch irreführend sein und nicht unbedingt die wahre Stärke deines Anlageportfolios widerspiegeln. Deshalb ist es wichtig, das grosse Ganze zu betrachten.

Hier erfährst du, wie du die typischen Herausforderungen von Performancevergleiche meistern kannst, und erhältst Erkenntnisse, die dir helfen, besser informierte, langfristige Entscheidungen zu treffen. 💡

1. Behalte das Risiko im Auge

Bei der Betrachtung der Investmentperformance ist es verlockend, sich nur auf die kurzfristige Wertentwicklung zu konzentrieren. Jedes Investment kommt mit einem bestimmten Risikolevel. Kurzfristig kann das dann sehr profitabel wirken. Auf lange Sicht gesehen könnte das dein Portfolio aber anfälliger machen. Versuche, deshalb immer die Rendite und das Risiko gleichzeitig zu betrachten, das hilft dir einen klaren Blick auf deine Investmentperformance zu werfen.

Ein Beispiel: Bitcoin vs. S&P 500

Nehmen wir das vergangene Jahr, von September 2022 bis September 2023. Sowohl Bitcoin als auch der S&P 500 erzielten eine  fast identische Wertentwicklung. Das Risiko, das mit beiden verbunden ist, könnte jedoch nicht unterschiedlicher sein. Der Bitcoin-Kurs ist für seine extremen Schwankungen (Volatilität) bekannt, während ein diversifizierter Marktindex wie der S&P zu vergleichsweise geringeren Kursschwankungen neigt.

Grafik zum Vergleich der Bitcoin- und S&P 500-Performance von September 2022 bis September 2023, die den extremen Vorteil von Bitcoin hervorhebt.e price volatility alongside the steadier trend of the S&P 500.
Quelle: Bitcoin vs. S&P 500

Die wichtigsten Erkenntnisse

Langfristig strebt man natürlich eine hohe Rendite an, trotzdem sollte man die Risiken immer im Blick behalten. Mit einer klug durchdachten Strategie schützt man sich nicht nur, sondern strebt auch ein kontinuierliches Wachstum über die Zeit an.

2. Betrachte das grosse Ganze

Beim langfristigen Investieren zählt letztendlich die endgültige Performance und wie gut du durch Krisen gekommen bist – nicht die kurzfristigen Schwankungen. 

Ein Investmentfonds (ein Zusammenschluss von Vermögenswerten, der in Aktien, Anleihen und andere Wertpapiere investiert), der in diesem Jahr sehr erfolgreich ist, kann auf längere Zeit betrachtet (zB fünf Jahre) eine eher mittelmässige oder schlechte Erfolgsbilanz aufweisen. Wenn man sich nur auf die unmittelbaren Gewinne konzentriert, besteht die Gefahr, dass man bessere langfristige Anlagemöglichkeiten übersieht.

Ein Beispiel: Zoom

Die Aktie der Videokonferenzplattform "Zoom" erlebte während der Pandemie einen kometenhaften Aufstieg und erregte die Aufmerksamkeit vieler Investor:innen. Es bringt jedoch nichts die Leistung dieser Aktie mit anderen Investments zu vergleichen, während sie noch auf dem absoluten Höhepunkt ist. Nimmt man die Zoom Aktie genauer unter die Lupe, sieht man, dass die Aktie nach dem anfänglichen Höchststand mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen hatte. Die Bewertung der Wertentwicklung allein auf der Grundlage des kurzfristigen Höchststandes wäre ein klassischer Fall von FOMO gewesen. Das zeigt, wie wichtig es ist, die Performance über verschiedene Zeiträume hinweg zu betrachten.

Das Liniendiagramm zeigt den starken Anstieg des Zoom-Bestands während des Höhepunkts der Pandemie, gefolgt von Schwankungen und Herausforderungen in der langfristigen Entwicklung, was die Gefahr verdeutlicht, Entscheidungen auf kurzfristige Trends zu gründen.
Quelle: Zoom Aktie: langzeit vs. kurzfristig

3. Vergiss die Kosten nicht

Während die Performance oft im Rampenlicht steht, sind es vor allem Gebühren und Kosten, die sich im Laufe der Zeit erheblich auf deine Rendite auswirken können. Auf den ersten Blick können es kleine Beträge sein. Über die Jahre können sich diese kleinen Beträge aber ordentlich summieren. 

Stell dir vor, du vergleichst zwei Fonds: einen mit etwas höherer Rendite, aber auch höheren Gebühren. Der andere mit niedrigeren Erträgen und niedrigeren Gebühren. Auf den ersten Blick mag der Fonds mit der höheren Rendite attraktiver erscheinen. Wenn du jedoch die Gebühren berücksichtigst, ändert sich das Bild. Diese hohen Gebühren können deine Gewinne zunichtemachen. Die “auf den ersten Blick bessere” Investition langfristig wird dadurch unrentabel. 

Eine transparente Gebührenstruktur bei Investitionen ist das A und O. In der Finanzbranche ist es üblich, intransparent zu sein. Lies daher immer das Kleingedruckte und stelle Fragen zu den Kosten, sollte etwas nicht klar sein, denn versteckte oder unerwartete Gebühren können deine Rendite beträchtlich schmälern.

4. Vergiss die Währung nicht

Bei der Bewertung der Performance kann man leicht die Auswirkungen der Wechselkurse übersehen, vor allem wenn man grenzüberschreitend investiert. Nehmen wir an, du investierst in eine ausländische Aktie, die in ihrer Landeswährung 10 % an Wert gewinnt. Klingt doch gut, oder? Was ist, wenn deine eigene Währung im gleichen Zeitraum um 5 % gegenüber der ausländischen Währung steigt? In diesem Fall wäre deine tatsächliche Rendite, sobald du sie wieder umrechnest, weniger beeindruckend. 

Wechselkurse können sich erheblich auf deine Rendite auswirken. Wenn du die Leistung vergleichst, solltest du immer die Auswirkungen von Währungsschwankungen berücksichtigen, um ein genaues Bild deiner Rendite zu erhalten.

Die Grafik vergleicht die Wertentwicklung des MSCI World USD mit dem MSCI World, der in CHF abgesichert ist. Sie verdeutlicht, wie stark sich die Wechselkurse auf die Anlagerenditen auswirken, und macht deutlich, wie wichtig es ist, Währungsschwankungen bei der Bewertung internationaler Investitionen zu berücksichtigen.
Quelle: MSCI World USD vs. MSCI World hedged in CHF: Der Wechselkurs hat einen großen Einfluss auf deine Rendite im Laufe der Zeit

Die wichtigste Erkenntnis

Berücksichtige immer die Wechselkurse

5. Berücksichtige die Marktbedingungen

Um die Performance deines Portfolios zu verstehen, brauchst du eine breitere Perspektive und nicht nur die absoluten Zahlen. Auch die allgemeinen Marktbedingungen sollten berücksichtigt werden. Ein Portfolio, das unter turbulenten Marktbedingungen stabil bleibt oder zumindest nur minimale Schwankungen aufweist, zeugt von gut diversifizierten und strategisch verwalteten Anlagen. Es ist wichtig, den Erfolg nicht nur an den unmittelbaren Erträgen zu messen, sondern auch an der Widerstandsfähigkeit und dem langfristigen Wachstumspotenzial deiner Investitionen.

Schauen wir uns die folgenden Beispiele an: Wenn die globalen Märkte um 30 % fallen und dein globales Portfolio “nur” -20 % aufweist, ist das 10 % besser als der Markt. Du hast im also Vergleich zum Markt tatsächlich 10% gewonnen.

Wenn die Märkte hingegen um 30 % steigen und dein Anlageportfolio eine Rendite von 20 % erzielt, ist das weniger gut. Auch wenn du Geld verdient hast, ist deine Rendite 10 % geringer als die erwartete Marktrendite. Du hast 10 % im Vergleich zum Markt verloren.

Fazit

Der Vergleich von Performance wirkt einfach. Wie du aber gemerkt hast, muss man viele Faktoren beachten. Es gibt einige Fallen, in die man tappen kann, z.B. man vergisst persönliche Ziele zu berücksichtigen, Risiken werden übersehen oder die Marktbedingungen werden nicht richtig eingeschätzt. Die wichtigste Erkenntnis ist: Performancezahlen erzählen nicht immer die ganze Geschichte. Um fundierte Entscheidungen treffen zu können, muss man einige Faktoren berücksichtigen, darunter Risiken, Gebühren und Marktbedingungen.

Über den Autor
Sonja Egger

Sonja Egger

Sonja ist Kommunikationsexpertin mit Erfahrung in Medien und interkultureller Kommunikation. Sie ist hier mit der Mission, vielfältigen, interessanten und unterhaltsamen Content zu erstellen. Nach der Arbeit schwingt sie den Pinsel oder sieht sich Katzenvideos an. 😺

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