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Zinseszins - das achte Weltwunder

Become Wealthy
von: Become Wealthy12 min Lesezeit

Ohne eine durchdachte Anlagestrategie kann Geld real an Wert verlieren – ein Risiko, das viele unterschätzen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer gut durchdachten Anlagestrategie, die nicht nur die Risiken streut, sondern auch den Zinseszinseffekt geschickt nutzt, um langfristig von steigenden Renditen zu profitieren.

Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit der Finanzplattform Become Wealthy erstellt. Become Wealthy testet und vergleicht Finanzprodukte und führt dich durch das Finanzuniversum.

Risiko oder Rendite

Viele Anleger wünschen sich eine möglichst hohe Rendite und wollen gleichzeitig nur geringes oder gar kein Risiko eingehen. Eine höhere Rendite ist jedoch immer mit einem höheren Risiko verbunden. Eine risikolose Rendite gibt es nicht – auch nicht auf dem Bankkonto. Denn kaufkraftbereinigt verliert dein Geld auf dem Bankkonto an Wert, auch wenn dein Kontostand auf den ersten Blick gleichgeblieben oder gar gestiegen ist. Im Jahr 2023 betrug die Teuerung in der Schweiz 2.1%, während ein durchschnittliches Sparkonto unter 1% Zins abgeworfen hat. Vom Zinsertrag müssen noch die Steuern in Abzug gebracht werden. Dein Kontovermögen ist zwar etwas gestiegen, du kannst dir aufgrund der gestiegenen Preise damit jedoch nicht mehr gleich viel kaufen wie noch ein Jahr zuvor. Wenn du also nur schon einen Vermögenserhalt anstrebst, bleibt dir nichts anderes übrig, als dein Geld in Aktien, Anleihen oder andere Anlageklassen anzulegen.

Oftmals sind Anleger auf der Suche nach dem schnellen Gewinn. Sie möchten in kürzester Zeit hohe Renditen erzielen und gehen dafür bewusst oder unbewusst hohe Risiken ein. Nicht selten resultiert aus solchem Vorgehen ein Verlust, weil zu grosse Risiken eingegangen wurden. In der Regel korreliert die Renditechance mit dem eingegangenen Risiko. Wenn du dein Geld in eine risikobehaftete Anlage investierst, hast du zwar die Aussicht auf eine hohe Risikoprämie, riskierst jedoch auch einen deutlichen Verlust, hin bis zum Totalverlust.

Es gilt zu beachten, dass jeder Anleger eine individuelle Risikoneigung hat. Vor deiner Investition musst du dir also überlegen, welche Risiken du eingehen willst und kannst. Überlege dir also, ob du damit leben könntest, wenn das investierte Kapital über mehrere Monate oder sogar Jahre im Wert fällt, wie es am Aktienmarkt vorkommen kann. Du musst dir die Frage beantworten, ob du finanziell und auch psychologisch in der Lage bist, eine solche Phase auszuhalten. Bei Selma Finance werden dir genau aus diesem Grund im Rahmen der Kontoeröffnung Fragen gestellt, die deine Risikofähigkeit abfragen, um dir ein für dich passendes Portfolio zusammenzustellen. Im Gegensatz zum kurzfristigen Handeln (sog. Trading), das oft mit volatilen Marktbewegungen verbunden ist, bietet langfristiges Investieren eine solide Grundlage für kontinuierliches Wachstum und Stabilität.

Der richtige Zeitpunkt, um mit dem Investieren zu beginnen

Manch ein Leser wird sich die Frage stellen, wann der beste Zeitpunkt für das Investieren ist. Im August 1979 war dem Anlegermagazin Businessweek folgende Schlagzeile zu entnehmen: «Der Tod der Aktien - Wie die Inflation den Aktienmarkt zerstört!»

Über 40 Jahre später lässt sich festhalten, dass dieses Szenario nicht eingetreten ist. Ganz im Gegenteil, der Dow Jones (der bekannteste Aktienindex der USA) hat in diesem Zeitraum um über 4’500% zugelegt. Hätte also jemand im Jahr 1979 nur 100 Dollar breit diversifiziert angelegt, so hätte seine Anlage heute einen Wert von über 4'500 Dollar.

Die Kurse steigen jedoch nicht linear, es gibt regelmässig Zeiträume mit sinkenden Kursen. Man mag sich nun die Frage stellen, wie man den richtigen Zeitpunkt für sein Investment findet. Da die Aktienkurse einzig von Angebot und Nachfrage bestimmt werden, ist es unmöglich vorherzusehen, wann ein guter Einstiegszeitpunkt vorliegt. Vor lauter Warten auf einen guten Einstiegszeitpunkt, verliert man wertvolle Zeit, während welcher der angelegte Betrag für einen hätte "arbeiten" können. Da niemand den richtigen Zeitpunkt vorhersehen kann, empfiehlt es sich, verfügbare Mittel umgehend auf Basis einer zuvor festgelegten langfristigen Anlagestrategie anzulegen.

Es ist entscheidend, die gewählte Anlagestrategie konsequent zu verfolgen, um spontane Bauchentscheidungen zu verhindern. Denn du wirst das Börsengeschehen – insbesondere langfristig – nicht vorhersehen können (das können selbst die Profis nicht). Das Einzige, was du tun kannst, ist deine eigene Psyche unter Kontrolle zu halten. Denn es sind Psyche und Emotionen, welche für die meisten Fehlentscheidungen verantwortlich sind. Du solltest, egal was auf der Welt gerade passiert, stur an deiner Anlagestrategie und an weiteren Investitionen festhalten. Wenn du dich von Unsicherheiten und Ängsten leiten lässt, bekommst du womöglich im dümmsten Zeitpunkt kalte Füsse und verkaufst deine Anlagen.

Merke dir!

Time in the market beats timing the market!

Die Zeit – dein wichtigster Helfer

Dein wichtigster Verbündeter beim Vermögensaufbau ist die dir zur Verfügung stehende Zeit. Je länger du investiert bleiben kannst, desto wahrscheinlicher ist es dank dem sogenannten Zinseszinseffekt, dass du dein Anlageziel auch wirklich erreichst. Zinseszinsen sind Zinsen, die auf Zinserträge gezahlt werden. Die erhaltenen Zinsen werden also nicht ausgegeben, sondern wiederum investiert. Auf die eben erhaltene Zinszahlung erhält man im Folgejahr wiederum Zinsen. Je länger die Erträge reinvestiert werden, desto stärker wirkt der Zinseszinseffekt. Somit sorgt der Zinseszinseffekt langfristig dafür, dass das angelegte Kapital immer steiler ansteigt. Das angelegte Kapital steigt aufgrund des Zinseszinseffekts also nicht linear, sondern exponentiell.

Die Wirkung des Zinseszinseffekts sollte nicht unterschätzt werden. Albert Einstein sah im Zinseszinseffekt gar das achte Weltwunder. Die sogenannte 72er-Regel verdeutlicht die enorme Wirkung des Zinseszinseffekts. Mit dieser einfachen Formel lässt sich ausrechnen, wie lange es dauert, bis sich ein Vermögen verdoppelt hat. Die Zahl 72 wird dafür durch den erwarteten durchschnittlichen Jahresertrag dividiert. Bei einer durchschnittlichen Rendite von 4% dauert es demnach 18 Jahre, bis sich das angelegte Vermögen verdoppelt hat (72:4=18). Zum Vergleich: auf einem Sparkonto mit 1% Zins dauert es ganze 72 Jahre, bis sich der Betrag verdoppelt hat. Seit 1969 erzielte der Schweizer Aktienmarkt eine durchschnittliche Rendite pro Jahr von über 8%. Damit liegt die Verdoppelungszeit bei nur 9 Jahren!

Aber aufgepasst: Nur weil sich der ursprüngliche Betrag irgendwann verdoppelt hat, heisst das jedoch noch nicht, dass man sich nun auch doppelt so viel damit leisten kann. Aufgrund der von den Zentralbanken angestrebten Inflation von etwa 2% verliert das Geld fortlaufend an Kaufkraft. Das heisst, dass man auf eine Rendite in Höhe der Inflation angewiesen ist, damit man sich zukünftig gleich viel leisten kann – andernfalls verliert man Kaufkraft und wird sich somit zukünftig nicht mehr gleich viel Produkte und Dienstleistungen kaufen können.

Damit du dir die Wirkung des Zinseszinses besser veranschaulichen kannst, empfehlen wir dir unseren Zinseszinsrechner. Damit kannst du ausrechnen, wie sich ein beliebiger Geldbetrag über die gewünschte Zeitdauer entwickeln kann. Nachdem du dir mit dem Zinseszinsrechner einige Varianten durchgerechnet hast, wirst du erkennen, dass sich die dir zur Verfügung stehende Zeit positiv auf den Anlageerfolg auswirkt. Du solltest daher möglichst früh mit dem Geldanlegen beginnen, um bestmöglich vom Zinseszinseffekt zu profitieren.

Die richtige Anlagestrategie

Wenn du einen langfristigen Vermögensaufbau anstrebst, ohne dabei allzu hohe Risiken einzugehen, kommst du an einer breit diversifizierten Anlagestrategie nicht vorbei. Durch die Verteilung deines Kapitals auf verschiedene Anlageklassen (Aktien, Obligationen, Immobilien, Rohstoffe) und geografische Regionen kann das Risiko minimiert und die Chancen auf stabile Renditen erhöht werden. Diversifikation schützt dich somit vor dem Totalverlust, sollte eine einzelne Anlage schlecht abschneiden, und trägt zur Stabilität des gesamten Portfolios bei. Wenn du dich nicht selbst um das Zusammenstellen und die Überwachung deines Portfolios kümmern möchtest, kannst du diese Aufgaben deiner digitalen Anlageassistentin Selma überlassen. Auf der Grundlage deiner Angaben erstellt Selma deinen persönlichen Investmentplan. Selma verwendet dabei börsengehandelte Indexfonds (ETF), die Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Immobilien und Private Equity enthalten können. Wenn sich die Märkte bewegen, passt Selma dein Investmentplan in regelmässigen Abständen an, damit dein Portfolio nicht von deiner Anlagestrategie abweicht.

Fazit und Tipps

  • Früh anfangen und regelmässig investieren: Je früher du mit dem Investieren beginnst, desto mehr profitierst du vom Zinseszinseffekt.
  • Langfristige Ziele setzen: Definiere eine Anlagestrategie und halte dich an sie (dein Anlagehorizont sollte mindestens 5 bis 10 Jahre betragen, damit du allfällige Rücksetzer der Märkte aussitzen kannst).
  • Geduld bewahren: Lasse dich nicht von kurzfristigen Marktentwicklungen verunsichern, sondern bleibe deiner Anlagestrategie treu und investiere weiter.
  • Diversifizieren: Streue deine Investitionen über verschiedene Anlageklassen und Märkte, um Risiken zu minimieren und Stabilität zu gewährleisten.
Über den Autor
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Become Wealthy vergleicht Preistabellen und führt dich durchs Finanzuniversum. Mit ihrem Ratgeber, Blog und Podcast zeigen sie wie man Geld gut verwaltet und was ein gutes Finanz-Setup ist. 💵

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